Deutsche Unternehmen öffnen sich Datenökonomie
Deutsche Unternehmen gehen davon aus, dass Geschäftserfolg immer stärker auf Daten basiert. Jedes siebte Unternehmen will demnächst sein Kerngeschäfte auf Daten aufbauen. Aber: Drei Viertel hinken der Entwicklung hinterher.
604 Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen wurden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom für die Analyse befragt. Aktuell geben sieben Prozent der Unternehmen an, dass ihr Business ausschließlich oder sehr stark von datengetriebenen Geschäftsmodellen abhängt. Mit 14 Prozent erwarten sogar doppelt so viele Unternehmen, dass dies in zwei Jahren der Fall sein wird. Damit würde jedes siebte deutsche Unternehmen sein Kerngeschäft auf Daten aufbauen. Zugleich sieht die deutsche Wirtschaft allerdings großen Nachholbedarf bei der Entwicklung datengetriebener Geschäftsmodelle. Immerhin 35 Prozent bezeichnen sich als Nachzügler, 19 Prozent haben nach eigenem Dafürhalten den Anschluss verpasst, und 24 Prozent haben sich noch überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt.
„Daten und ihrer verantwortungsvollen Nutzung kommt in der globalen Wirtschaft eine immer größere Bedeutung zu. Das reicht von der Analyse von Mobilitätsdaten im Verkehrssektor über die vorausschauende Wartung in Industrieunternehmen und Smart Farming in der Landwirtschaft bis hin zur bedarfsabhängigen Steuerung von Energiespeichern für eine nachhaltige Stromversorgung“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Wir können es uns als rohstoffarme Nation nicht leisten, Daten in Silos wegzuschließen und auf ihre verantwortungsvolle Nutzung zu verzichten. Deutschland kann mit einem konsequenten Schritt in die Datenökonomie wettbewerbsfähiger werden, das Risiko von Krisen verringern, Ressourcen schonen und zugleich die Lebensqualität erhöhen.“
Sechs von zehn Unternehmen teilen keine Daten mit anderen
Damit dies gelingt, müssen die Unternehmen aber auch konkrete Schritte unternehmen. So verzichtet derzeit die große Mehrheit (63 Prozent) noch darauf, Daten mit anderen Unternehmen zu teilen. Als größte Hürden für den Datenaustausch empfinden die Unternehmen, dass Daten miteinander nicht kompatibel sind (50 Prozent) und dass es keinen passenden Partner für das Datenteilen gibt (45 Prozent). Jeweils rund ein Drittel der Unternehmen beklagt rechtliche Unsicherheiten (38 Prozent), Schwierigkeiten bei der Einigung mit Partnern (37 Prozent), die fehlende wirtschaftliche Attraktivität als Daten-Anbieter (36 Prozent) sowie Datenschutzvorgaben, die einen Datenaustausch nicht erlauben (35 Prozent).
Quelle und mehr Informationen: Bitkom
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