„Chipkrise nicht vor 2024 zu beenden“
Weil der Chipmangel jetzt auch die Herstellung von Geräten zur Herstellung von Geräten erreicht habe, werde sich das Problem nicht so bald entspannen, sondern eher noch verschärfen – prognostiziert Intel-Chef Pat Gelsinger in einem Interview.
Intel-Chef Gelsinger geht davon aus, dass sich die Chipknappheit bis 2024 hinziehen wird. Diesen pessimistischen Ausblick äußerte er gegenüber CNBC, einer Gruppe von Nachrichtensendern. Zur Begründung führte er an, dass die Chip-Knappheit sich nun auf die Produktion von Maschinen ausweiten werde. Dabei handele es sich aber genau um jene Maschinen, die die Unternehmen zur Produktion benötigen würden. Damit sei laut Gelsinger damit zu rechnen, dass die aufgrund gestiegener Nachfrage stetig steigenden Produktionsziele nicht erreicht werden würden, weil wichtige Produktionsmittel nicht zu beschaffen seien: „Das ist einer der Gründe, warum wir glauben, dass sich die allgemeine Halbleiterknappheit von unseren früheren Schätzungen im Jahr 2023 auf das Jahr 2024 verschieben wird, einfach weil die Knappheit jetzt die Anlagen erreicht hat. Das wird Fabriken vor große Herausforderungen stellen“, so Gelsinger.
Rückgang der Nachfrage war Fehleinschätzung
Dabei ist die Chipkrise nur zum Teil direkter Ausfluss der Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie. Zwar hatten Werksschließungen im Rahmen von Covid-Lockdowns die Chipindustrie schwer getroffen, einen deutlich länger wirkenden Effekt dürfte aber der Umstand gehabt haben, dass die Abnehmer der Halbleiterbranche ihre Chip-Bestellungen drastisch eingekürzt hatten. Sie hatten mit einem dramatischen Rückgang der Nachfrage gerechnet, der sich dann allerdings sehr schnell ins Gegenteil verkehrt hatte. So potenzierten sich zwei Effekte, was dazu führte, dass sich Autohersteller weltweit gezwungen sahen, ihre Produktion einzuschränken oder sogar auszusetzen.
Abhängigkeit von asiatischen Erzeugern reduzieren
Um die globale Wirtschaft unabhängiger von asiatischen Halbleiterherstellern zu machen, hatte Intel zuletzt damit begonnen, milliardenschwere Investitionsvorhaben in den Vereinigten Staaten und Europa aufzulegen. In Europa will Intel große Chipfabriken bauen und hatte dafür bei der EU-Kommission eine Subvention von rund acht Milliarden Dollar angefragt.
Quelle: t3n
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