Abwärme von Rechenzentren nutzen?
Angesichts der aktuellen Sorge vor einer drohenden Gas-Knappheit sollte die Abwärme von Rechenzentren in Deutschland viel stärker als bislang für Heizung und Warmwasser genutzt werden, appelliert der Digitalverband Bitkom.
Rund 350.000 Wohnungen könnten so versorgt werden, das entspreche fast dem Bestand im Stadtstaat Bremen, so die Berechnungen des Bitkom. Durch die direkte Anbindung von Rechenzentren an öffentliche und private Fernwärmenetze könnte nicht nur ein direkter Beitrag zur Grundversorgung geleistet, sondern auch die Energiebilanz der stark wachsenden Rechenzentrums-Branche selbst deutlich verbessert werden. In der Praxis wird die anfallende CO2-freie Wärme der Rechenzentren aktuell meist ungenutzt an die Umwelt abgegeben. „Die Abwärme der Rechenzentren kann für die Fernwärmeversorgung von kommunalen Einrichtungen wie Schwimmbädern, für Privatwohnungen und auch Gewerbegebäude eingesetzt werden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Dieses Potenzial sollten wir nicht weiter brachliegen lassen.“
Für die Nutzung von Abwärme kommen vor allem mittlere und größere Rechenzentren ab einer jährlichen IT-Anschlussleistung von mehr als fünf Megawatt in Betracht, so der Bitkom. Diese befinden sich in Deutschland vor allem in den Regionen Frankfurt/ Main, Berlin, Hamburg und München und kommen zusammen auf eine Anschlussleistung von 965 MW, wie die Studie „Rechenzentren in Deutschland“ des Digitalverbands, durchgeführt vom Borderstep Institut, ergeben hat.
Quelle: Bitkom
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