Bundesregierung will Daten innovativer nutzen
Mehr als 240 Maßnahmen umfasst die neue Datenstrategie der Bundesregierung. Sie soll Deutschland zum Vorreiter für das innovative Nutzen und Teilen von Daten in Europa machen.
Die Bundesregierung will mit einer neuen Strategie die Nutzung von Daten in Deutschland steigern und eine „Datenkultur“ etablieren. Das in der vergangenen Woche vom Bundeskabinett beschlossene Papier hat dazu vier Handlungsfelder identifiziert. Das 120-seitige Dokument listet mehr als 240 Maßnahmen auf, die „Deutschland zum Vorreiter für das innovative Nutzen und Teilen von Daten in Europa machen“ sollen.
Dazu gehören allerdings auch bislang eher gescheiterte Vorhaben wie die Unterstützung der E-Privacy-Verordnung auf EU-Ebene. Auch finden sich darunter zahlreiche unspezifische Absichtserklärungen, etwa die Prüfung, „ob auf besonders datengetriebenen Märkten eine Verpflichtung zum Teilen von bestimmten Daten erforderlich ist“.
Der IT-Branchenverband Bitkom bezeichnete die Strategie als „überfällig“ und sagte mit Blick auf die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie: „Diese Krise sollte auch den Skeptikern vor Augen geführt haben, welche herausragende Bedeutung aktuelle und qualitativ hochwertige Daten zum Beispiel für die Pandemiebekämpfung oder für die Bewertung der Wirksamkeit politischer oder epidemiologischer Maßnahmen haben.“ Auch mit Blick auf Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz (KI) dürfe nicht mehr ausschließlich darüber diskutiert werden, wie man Daten vermeiden könne. „Wir müssen vielmehr eine sichere, verantwortungsvolle und die Privatsphäre der Menschen schützende Nutzung ermöglichen“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.
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