Googles KI-Suche hat Auswirkungen auf die Reichweiten von Websiten
Google beantwortet immer mehr Suchanfragen mit seiner KI. Was Google bisher trotz viel geäußerter Befürchtungen abgewiegelt hatte, scheint nun einem Bloomberg-Bericht zufolge einzutreten: Die KI-Suche lässt den Traffic auf Webseiten massiv einbrechen.

Basierend auf Daten von Similarweb und Interviews mit 25 Publishern legt die Nachrichtenagentur Bloomberg dar, wie massiv Googles AI Overview das Verhalten der Nutzer verändert – zum Nachteil aller, die eine Webseite betreiben.
In den Overviews fasst Google Informationen aus dem Internet automatisiert zusammen und zeigt sie direkt in den Suchergebnissen an. Das heißt: In den meisten Fällen muss man gar nicht mehr auf einen weiterführenden Link klicken, weil Google bereits selbst alle Informationen liefert. Einige Seiten haben deswegen im letzten Jahr 70 Prozent ihres Traffics verloren, teilweise sogar 90 Prozent.
Beispiel Reiseblog
Bloomberg schildert etwa den Fall von Debra Corbeil und Dave Bouskill aus Kanada. Diese betreiben ihren Reiseblog The Planet D seit 2008. 2024 brach ihr Traffic um 90 Prozent ein, sie mussten Mitarbeitende entlassen und daraufhin den Betrieb einstellen. Suchanfragen beantwortete Google im AI Overview mit Informationen von The Planet D. Die Reiseblogger fühlen sich „verraten“.
Für die Betreiber von Webseiten ist die KI-Suche doppelt problematisch: Sie verlieren nicht nur massiv an Reichweite, ihre Inhalte landen auch ungefragt in der Google-KI-Übersicht, die wiederum dafür verantwortlich ist, dass der Traffic sinkt. Weil die AI Overviews ganze Antworten liefern, sind Klicks oft nicht mehr notwendig. Besonders hart treffe dies Branchen wie Reisen, Kochen oder Heimwerken. Aktuell testet Google etwa Rezeptzusammenfassungen direkt in der Suche. Für Foodblogs kann dies mittelfristig den Verlust von der Hälfte des Traffics bedeuten.
Immerhin: Online-Händler können der Entwicklung etwas beruhigter entgegenblicken: Das Shopping findet auch mit KI-Überblicken weiter in den eigentlichen Online-Shops statt. Wie es für diese künftig mit der Sichtbarkeit aussieht, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Quelle: Onlinhändler News
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