Innovative Recycling-Technologie für Solarmodule

Bildquelle: Bill Mead auf Unsplash

Was soll mit den Millionen von PV-Modulen geschehen, die in den kommenden Jahren schrottreif sein werden? Beim gängigen Recycling geht zu viel wertvolles Material verloren. Das Dresdner Unternehmen Flaxres hat eine Technologie entwickelt, die die Rohstoffe mithilfe von ultrakurzen Lichtblitzen sortenrein trennen kann.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Solarenergie rasant verbreitet. Millionen von Solarmodulen sind weltweit schon installiert worden, um sauberen Strom zu liefern und zur Reduzierung der CO₂-Emissionen beizutragen. Allerdings liegt die durchschnittliche Betriebsdauer moderner PV-Module bei 25–35 Jahren. Das bedeutet: Allein für Europa werden ab den frühen 2030ern hohe sechsstellige Jahrestonnagen ausgedienter Module erwartet. Global sind bis 2050 mehrere Millionen Tonnen pro Jahr prognostiziert. Sie alle enthalten wertvolle Rohstoffe wie Aluminium, Silber, Kupfer oder Silizium. Das Problem ist nur: Die Mengen je Modul sind klein und machen nur wenige Prozent des Gesamtgewichts aus. Sie sind in Glas und Kunststoff eingebettet und nur schwer davon zu trennen.

Bisher nur minderwertige Recyclingqualität

Die EU-Richtlinie für Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Richtlinie) setzt auch Sammel- und Verwertungsziele für Solaranlagen fest. Doch die Umsetzung ist technisch kompliziert und wirtschaftlich ineffizient. In der Praxis wird bisher überwiegend nur das Glas und das Aluminium des Rahmens recycelt. Hochwertige Materialien wie Silizium, Kupfer oder Silber werden noch zu wenig zurückgewonnen. Zudem reicht die mangelnde Reinheit der Trennung oft nicht für den Wiedereinsatz in hochwertigen Anwendungen aus.

Innovation ermöglicht besseres Recycling

Flaxres, gegründet 2017 in Dresden, möchte dieses Problem mit seiner innovativen Technologie lösen, die so funktioniert: Das gebrauchte PV-Modul, also die Glasscheibe mit den darunterliegenden Schichten aus Silizium, Metallen, Folien und Klebstoffen, wird mit einem großflächigen, hochintensiven Lichtpuls erhitzt. Dieser kurze, starke Energieblitz entfaltet seine Wirkung in weniger als einer tausendstel Sekunde. Der Effekt: Oberflächennahe Schichten werden sehr schnell erhitzt, das Glas deutlich weniger. Durch die extreme Temperaturdifferenz entstehen Spannungen an den Grenzflächen, sodass sich Glas, Silizium, Metalle und Polymere voneinander lösen, ohne dass das Glas zerspringt. Anstelle eines Gemisches, das nur minderwertig recycelt werden kann, ist so eine sortenreine Trennung der Wertstoffe möglich, die sich anschließend wiederverwenden lassen.

Mobiles Einsatzkonzept

Innovativ ist auch das Marktzugangskonzept von Flaxres. Das Unternehmen will sich nicht als Annahmestelle, sondern als Technologieanbieter positionieren, der eine nicht stationäre Lösung anbietet. So sollen mobile Anlagen in Übersee-Containergröße mit der Recyclingtechnologie ausgestattet und zeitweise vermietet werden. Diese sollen genau dort zum Einsatz kommen, wo die ausgedienten Solarmodule liegen. Das reduziert Transporte, den Bedarf an teuren stationären Werken sowie CO₂-Emissionen.

Mehr Informationen: Flaxres

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