ChatGPT-Stromverbrauch: das 10-fache von Google

Jede ChatGPT-Anfrage kostet zehnmal so viel Energie wie eine Google-Suche. Das belegt eine aktuelle Studie. Eine einzige Anfrage an den KI-Chatbot soll demnach 2,9 Wattstunden verbrauchen.

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„Der Stromhunger künstlicher Intelligenz nimmt weiter zu, belastet die Stromnetze, erhöht die Treibhausgasemissionen und verschärft die Umweltprobleme“, heißt es in einer Untersuchung von BestBrokers, die sich den Energieverbrauch von ChatGPT genauer angesehen haben. Eine einzige Anfrage an den KI-Chatbot soll demnach 2,9 Wattstunden verbrauchen. Das sei zehnmal mehr als eine reguläre Google-Suchanfrage an Strom verbrauche – die liege nämlich bei 0,3 Wattstunden.

Auf ein ganzes Jahr betrachtet hat ChatGPT derzeit einen Bedarf von 226,82 Millionen Wattstunden – nur für das Beantworten von Nutzeranfragen. Laut der Forscher ergeben sich daraus Kosten in der Höhe von rund 30 Millionen US-Dollar. Dabei wird von 100 Millionen aktiven Nutzern pro Woche ausgegangen, die jeweils etwa 15 Anfragen pro Woche stellen. Das ist freilich noch keine besonders hohe Zahl an Anfragen. Dass eine Anfrage 0,0029 Kilowattstunden bedarf, hat das Electric Power Research Institute (EPRI) ausgerechnet.

ChatGPT im Vergleich zu Streaming, Handy und Ländern

Daraus ergibt sich auch, dass die täglichen Anfragen auf etwa 214 Millionen geschätzt werden. Diese bedürfen dann einer halben Million Kilowattstunden Energie. Das wiederum sei etwa 22.000-mal so viel wie ein durchschnittlicher US-Haushalt verbrauche (etwa 29 kWh am Tag). Das bedeutet laut Untersuchung auch: „Mit der Energie, die ChatGPT in einem Jahr verbraucht, könnten etwa 3,13 Millionen Elektrofahrzeuge mit einer durchschnittlichen Batteriekapazität von 72,4 kWh vollständig aufgeladen werden. Das sind fast 95 Prozent aller Elektroautos auf den Straßen der USA Ende 2023.“ Die Autoren stellen weitere Vergleiche an: Der ChatGPT-Jahresverbrauch entspricht demnach rund 140.000 Stunden Videostreaming und dem täglichen Aufladen von fast 50 Millionen Smartphones ein ganzes Jahr lang.

Quelle: heise.de