Digitalisierungs-Umfrage: Zwischen Effizienz und Bürokratie
Die Digitalisierung in Deutschland verläuft zu langsam, weil die Hürden weiterhin hoch sind. Das zeigt die aktuelle Umfrage „Digitalisierung in Deutschland: Zwischen Effizienz und Bürokratie“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Die Umfrage basiert auf Antworten von mehr als 5.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen. „Die Digitalisierung in Deutschland verläuft zu langsam. Wir lassen zu viele Möglichkeiten liegen, und es fehlen innovative Technologien“, sagt Volker Treier, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. „Um bei diesem Thema endlich besser zu werden, müssen die Rahmenbedingungen für Unternehmen dringend angepasst werden.“
Die Ergebnisse der Erhebung machen deutlich: Die Digitalisierung wird von den Betrieben bislang weniger als Innovationsmotor gesehen, sondern hilft ihnen vielmehr, die tagesaktuellen Herausforderungen zu meistern. So nennen zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) als Hauptmotiv für die Digitalisierung, Arbeitsprozesse effizienter gestalten zu wollen. Ähnlich viele (65 Prozent) erhoffen sich durch die Digitalisierung Kostenersparnisse. Für 63 Prozent der Unternehmen sind Qualitätsverbesserungen Treiber der Digitalisierung im Betrieb.
Als größte Herausforderungen betrachten die Betriebe fehlende Zeit (60 Prozent), zu hohe Komplexität (54 Prozent) und finanziellen Aufwand (42 Prozent). Rund jedes dritte Unternehmen sieht sich aber auch mit Sicherheitsrisiken, einem Mangel an IT-Fachkräften und fehlenden Kompetenzen sowie mit Unsicherheiten bei rechtlichen Vorgaben konfrontiert.
Netzausbau weiterhin zu langsam
Vor allem belastet die Unternehmen der nach wie vor schleppende Netzausbau: Nur 73 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die aktuelle Verfügbarkeit von schnellem Internet vor Ort ihrem Bedarf entspreche.
Ganz oben auf die Agenda der künftigen Bundesregierung gehören daher aus Sicht der DIHK Maßnahmen für eine schnellere und effizientere Digitalisierung. Digitale Kernthemen sollten in einem Digitalministerium gebündelt werden. „Neben einem konsequenten Netzausbau muss die Politik auch die Verwaltung zukunftsorientiert aufstellen, Bürokratie abbauen und die Voraussetzungen für innovative KI-Anwendungen schaffen“, macht Treier deutlich.
Zu den Ergebnissen der Umfrage
Quelle: DIHK
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