Prompt-Ingenieure obsolet

2023 hieß es noch, der Beruf Prompt Engineer sei künftig sehr gefragt und biete hervorragende Chancen. 2025 entpuppt sich das als obsolet. Prompt Engineering sollte ein neues Berufsbild werden, doch in Stellenbeschreibungen ist es praktisch verschwunden.

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Die Erstellung sinnvoller Arbeitsanweisungen für große Sprachmodelle ist durch den technischen Fortschritt weitgehend überflüssig, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. Nach Daten von Microsoft rangiert der Begriff Prompt Engineering inzwischen am Ende der Liste neuer KI-Berufe – ein dramatischer Absturz für eine Position, die einst Gehälter von fast 200.000 US-Dollar versprach. Die Prioritäten der Unternehmen haben sich nach Ansicht von Microsoft geändert und die Bedienung der Modelle ist einfacher geworden.

Die Entwicklung bei den Sprachmodellen hat den Bedarf an spezialisierten Prompt-Entwicklern dem Bericht nach deutlich reduziert. KI-Systeme seien immer dialogorientierter, kontextsensitiver und in der Lage, bei unklaren Anfragen Fragen an die Nutzer zu stellen, heißt es beim WSJ. Sorgfältig ausgearbeitete Prompts, die einst die Grundlage für eine effektive KI-Interaktion bildeten, sind weniger wichtig geworden, weil neue Modelle die Absichten der Nutzer besser interpretieren können, auch wenn sie natürlich nicht richtig denken können.

Demokratisierung der KI-Kompetenzen

Große Unternehmen geben laut WSJ an, noch nie spezielle Prompt Engineers eingestellt zu haben, und entwickeln diese Fähigkeiten lieber innerhalb ihrer bestehenden Belegschaft.

Die von Microsoft in Auftrag gegebene Umfrage unter 31.000 Arbeitnehmern in 31 Ländern ergab, dass andere KI-bezogene Funktionen auf dem Vormarsch sind. KI-Trainer, -Datenspezialisten und -Sicherheitsexperten stehen nun ganz oben auf der Liste der erwarteten neuen Berufsbilder. Ob das so bleibt?

Quelle: golem.de