Studie zu internationalen MINT-Fachkräften
Deutschland ist für internationale MINT-Studierende hoch attraktiv: Viele wollen in Deutschland bleiben und arbeiten. Das Policy Paper „Zwischen Willkommen und Wirklichkeit“ zeigt Wege auf, um ihren Verbleib in Deutschland zu fördern.

Das Fazit der Studie vom Stifterverband in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungsunternehmen Fintiba: Sprachbarrieren müssen abgebaut, soziale und berufliche Einbindung gefördert und bürokratische Hürden genommen werden.
Hohe Abbruchquote
Deutschland gehört mit rund 368.000 internationalen Studierenden zu den weltweit attraktivsten Gastländern. Insbesondere die Disziplinen Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaft und Technik (MINT) werden von internationalen Studierenden deutlich stärker nachgefragt als von ihren deutschen Kommilitonen. Dennoch: Mehr als jeder zweite Studierende aus dem Ausland ist nach zehn Jahren nicht mehr in Deutschland, und die Abbruchquote während des Studiums liegt bei internationalen Studierenden bei 41 Prozent. Zum Vergleich: Bei deutschen Studierenden liegt sie bei 28 Prozent. Die Studie „Zwischen Willkommen und Wirklichkeit“ analysiert, wie internationale Studierende in ihrer Integration besser unterstützt werden können, um den Verbleib vor allem von MINT-Fachkräften in Deutschland zu fördern.
Aus der Umfrage unter mehr als 7.000 internationalen Studierenden geht hervor: Die große Mehrheit (83 Prozent) sieht das Erlernen der deutschen Sprache als wichtigsten Integrationsschritt an. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) hat sich mit der deutschen Kultur und den Traditionen vertraut gemacht sowie deutsche Freundinnen und Freunde gefunden. Vor allem ein gutes soziales Netzwerk und Unterstützungsformate durch die besuchte Hochschule wurden von den Befragten als hilfreiche Ankerpunkte im Integrationsprozess angegeben. Hierbei zeigen sich extra-curriculare Veranstaltungen, wie Sportaktivitäten und Freiwilligenarbeit, als wirksamer Ansatz.
Hemmnisse: Sprache und Bürokratie
Die Ergebnisse zeigen aber auch die großen Integrationshindernisse auf: Zentral ist hier die Sprachbarriere. Fast 60 Prozent der Befragten sagen, dass unzureichende Deutschkenntnisse ihre Integration erschwert haben. 40 Prozent meinen, dass ihnen wichtige Informationen in englischer Sprache gefehlt haben. Als weiteres großes Integrationshemmnis wurden bürokratische und existenzielle Hindernisse genannt, wie fehlende Beratung oder finanzielle Förderprogramme.
Quelle und mehr Informationen: Stifterverband
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