Selbstständigkeit ist wenig bevorzugte Erwerbsform

In Deutschland streben immer weniger Menschen eine berufliche Selbstständigkeit an. Nur 23 Prozent der 18-67-Jährigen entschieden sich laut KfW-Gründungsmonitor 2023 für die Selbstständigkeit. Für den Erhalt einer breiten Unternehmensbasis ist das besorgniserregend.

Bildquelle: pixabay.com

Bei Menschen ohne Selbstständigkeitserfahrung ist die Selbstständigkeitspräferenz noch geringer. Rechnet man ehemalige und aktuelle Selbstständige heraus, ziehen nur 17 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Selbstständigkeit einer Anstellung vor. Allerdings können 30 Prozent derjenigen ohne Selbstständigkeitserfahrung es sich vorstellen, sich einmal selbstständig zu machen. Warum der Wunsch nach einer beruflichen Selbstständigkeit eher selten ist und sich das gegebene Gründungspotenzial nicht entfaltet, ist auf verschiedene Hemmnisse zurückzuführen. Die wichtigsten sind finanzielle Risiken und Bürokratie, als zu hoch wahrgenommene Risiken mit Blick auf Einkommen und soziale Sicherheit sowie fehlendes Kapital.

„Sorge vor finanziellem Risiko sowie Einkommens- und sozialer Sicherheit, Bürokratie und Kapitalmangel stehen einer stärkeren und in der weiteren Bevölkerung verankerten Gründungstätigkeit entgegen,“ sagt KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib. „Zum Beispiel besteht ein Ansatzpunkt die Sicherheitsbedürfnisse zu adressieren darin, Selbstständigen den Zugang zu den Sozialversicherungssystemen zu erleichtern. Beim Thema Bürokratie ist ein Ansatzpunkt beispielsweise eine konsequente Digitalisierung von Verwaltungsprozessen“, so Köhler-Geib.

Zur Studie: KfW Research

Quelle: KfW