Interview mit ChatGPT zum Thema Einsatz von KI-Werkzeugen im Beruf

Die Fragen, die wir Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke von Mensch zu Mensch stellten, haben wir aus Experimentierfreude auch ChatGPT gestellt. Wir sind überrascht – und so viel sei schon verraten: Die KI rät, bei rechtlichen Fragen einen qualifizierten menschlichen Anwalt hinzuzuziehen. Und: Ihre Rechtschreibfehler haben wir nicht korrigiert, damit es authentisch bleibt.

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AGEV:  Können Dienstleister oder Angestellte KI-Werkzeuge wie Dich im Rahmen von Aufträgen rechtssicher einsetzen bzw. welche rechtlichen Risiken siehst Du bei der Nutzung?

ChatGPT: Ich kann zu rechtlichen Themen allgemeine Informationen und Hinweise geben, aber ich bin nicht befugt, Rechtsberatung zu leisten. Es wird empfohlen, dass Sie sich an einen qualifizierten Rechtsanwalt wenden, wenn Sie spezifische Fragen haben oder rechtliche Beratung benötigen.

Ja, grundsätzlich ist es möglich, dass Dienstleister oder Angestellte KI-Werkzeuge wie ChatGPT im Rahmen von Aufträgen rechtssicher einsetzen. Sie müssen jedoch einige rechtliche Aspekte berücksichtigen. Zu den rechtlichen Risiken der Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT gehören Haftungsfragen, geistiges Eigentum und mögliche Diskriminierung. Dienstleister oder Angestellte sollten sicherstellen, dass sie ChatGPT in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften einsetzen, und sich mit den potenziellen Risiken und den erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut machen, bevor sie ChatGPT einsetzen.

AGEV: Gibt es datenschutzrechtliche Risiken beim Einsatz von ChatGPT?

ChatGPT: Ja, es gibt datenschutzrechtliche Risiken beim Einsatz von ChatGPT. Dazu gehört beispielsweise, dass alle personenbezogenen Daten, die im Zusammenhang mit der Nutzung von ChatGPT erhoben werden, nur für legitime und klar definierte Zwecke verwendet werden sollten. Die Daten müssen auch sicher und verschlüsselt aufbewahrt werden, um ein unbefugtes Abgreifen oder Verluste von personenbezogenen Daten zu vermeiden. Darüber hinaus sollte auch eine regelmäßige Überprüfung der Datenschutzmaßnahmen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sie den neuesten Datenschutzgesetzen entsprechen. Um datenschutzrechtliche Risiken zu minimieren, sollten Unternehmen oder Organisationen, die ChatGPT einsetzen, eine Datenschutzfolgenabschätzung durchführen und sicherstellen, dass sie die Datenschutzbestimmungen und -vorschriften ihres Landes oder ihrer Region einhalten.

AGEV:  Wer haftet eigentlich für Schäden, die durch KI-generierte Werke entstehen? Zum Beispiel bei Urheberrechtsverstößen und bei falschen oder beleidigenden Aussagen?

ChatGPT: Die Haftungsfrage im Zusammenhang mit KI-generierten Werken ist komplex und hängt vom Kontext und der Art des Schadens ab. Grundsätzlich kann die Haftung für Schäden, die durch KI-generierte Werke entstehen, auf verschiedenen Parteien liegen, einschließlich des Herstellers, des Betreibers und des Nutzers. Bei Urheberrechtsverstößen haftet in der Regel der Hersteller oder Betreiber des KI-Systems, während bei falschen oder beleidigenden Aussagen die Haftung vom Nutzer abhängt, der die Aussage getätigt hat, oder vom Hersteller oder Betreiber, wenn das System fehlerhaft programmiert oder unzureichend trainiert wurde. Es ist wichtig zu beachten, dass die Haftung im Zusammenhang mit KI-generierten Werken noch nicht vollständig geklärt ist und sich die rechtliche Landschaft weiterentwickelt. Es ist daher ratsam, sich von einem qualifizierten Anwalt beraten zu lassen, um spezifische Fragen zur Haftung im Zusammenhang mit KI-generierten Werken zu klären.

AGEV:  Einige Unternehmen verbieten ihren Mitarbeitern die Nutzung von KI-basierten Werkzeugen. Was hältst Du von solchen Verboten?

ChatGPT: Die Entscheidung, ob die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT erlaubt sein sollte oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art des Unternehmens und der Art der Arbeit, die die Mitarbeiter ausführen. Einige Unternehmen haben möglicherweise Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit der von ChatGPT generierten Informationen oder hinsichtlich der Möglichkeit von Verletzungen des geistigen Eigentums, insbesondere wenn das KI-System auf urheberrechtlich geschütztem Material trainiert wurde. Auf der anderen Seite kann die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT auch viele Vorteile bieten, insbesondere im Bereich der Kundenkommunikation und des Kundenservice, da das System in der Lage ist, schnell auf Anfragen zu reagieren und genaue Antworten zu liefern. Darüber hinaus können KI-Tools auch dazu beitragen, Arbeitsabläufe zu automatisieren und Mitarbeiter von zeitaufwändigen Aufgaben zu entlasten, damit sie sich auf anspruchsvollere und kreativere Aufgaben konzentrieren können. Unternehmen sollten eine sorgfältige Risikoanalyse durchführen und klare Richtlinien für die Nutzung von KI-Tools festlegen, um sicherzustellen, dass die Vorteile der Technologie genutzt werden können, ohne dass dabei unerwünschte Risiken entstehen.

AGEV:  Welche Folgen hat es für das Urheberrecht, wenn nicht mehr nur der Mensch schöpferisch tätig ist, sondern zunehmend auch KI-Werkzeuge Texte, Bilder und Musik produzieren?

ChatGPT: Die zunehmende Nutzung von KI-Systemen zur Erstellung von kreativen Werken stellt das Urheberrecht vor neue Herausforderungen. Derzeit wird das Urheberrecht von Menschen ausgeübt, die als Urheber ihre Rechte an den von ihnen erstellten Werken besitzen. Wenn jedoch KI-Systeme an der Erstellung von Werken beteiligt sind, ist es schwieriger, die Frage zu klären, wer der Urheber ist und wer die damit verbundenen Rechte besitzt. In einigen Ländern wird diskutiert, ob KI-generierte Werke von den Urheberrechten ausgenommen werden sollten oder ob diese Rechte an den Betreiber des KI-Systems übertragen werden sollten. Es wird auch darüber diskutiert, ob neue Formen von Schutzrechten geschaffen werden sollten, um sicherzustellen, dass KI-generierte Werke angemessen geschützt sind. Ein weiteres Problem ist die Möglichkeit von Urheberrechtsverletzungen, wenn KI-Systeme auf bereits vorhandenen Material trainiert werden. In diesem Fall besteht das Risiko, dass das KI-System Material erstellt, das gegen die Urheberrechte des ursprünglichen Werks verstößt.

AGEV: Ist es nicht unfair gegenüber den menschlichen Urhebern, wenn Du von Menschen geschaffene Texte rekombinierst und die Urheber nicht davon profitieren?

ChatGPT: CHATGPT ist ein Computerprogramm, das auf Basis von KI-Technologien Text generiert, indem es große Mengen an bereits vorhandenen Texten analysiert und verarbeitet. Es ist kein Mensch und hat keine eigene Kreativität oder Originalität. Das Neukombinieren von Texten durch CHATGPT kann als ein nützliches Werkzeug angesehen werden, um neue Ideen und Perspektiven zu generieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass CHATGPT keine Urheberrechte verletzt, da es ausschließlich auf vorhandenen Texten basiert und nicht selbst neue Texte schafft. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von CHATGPT-Generierten Texten in kommerziellen oder anderen öffentlichen Kontexten ethisch und rechtlich korrekt erfolgen muss. Es liegt in der Verantwortung des Nutzers sicherzustellen, dass die Verwendung von Texten durch CHATGPT keine Urheberrechtsverletzungen darstellt.

AGEV:  Kannst Du die Arbeit eines Rechtsanwaltes ersetzen?

ChatGPT: Als eine KI-Sprachmodell bin ich nicht in der Lage, die Arbeit eines Rechtsanwaltes vollständig zu ersetzen. Ein Rechtsanwalt hat eine spezialisierte Ausbildung und Erfahrung in der Anwendung des Rechts, um rechtliche Fragen und Probleme zu lösen. Rechtsanwälte können auch professionelle und ethische Verpflichtungen gegenüber ihren Mandanten wahrnehmen, die über den Bereich des Rechts hinausgehen. Allerdings kann ich als KI-Sprachmodell möglicherweise eine nützliche Rolle spielen, indem ich Informationen zu rechtlichen Fragen und Vorschriften bereitstelle, um zu helfen, Fragen zu beantworten oder Probleme zu lösen, für die keine spezifische Rechtsberatung erforderlich ist. Wenn Sie jedoch spezifische rechtliche Fragen oder Probleme haben, sollten Sie immer die Dienste eines erfahrenen Rechtsanwaltes in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Beratung und Vertretung erhalten.

Anmerkung:

In den Fragen haben wir die Anrede in „Du“ geändert, weil es lächerlich klingt, eine KI zu siezen. Um der KI den Sinn der Frage im Kontext des Interviews besser zu verdeutlichen haben wir in einigen Fällen die ursprüngliche Frage umformuliert.  Insgesamt zeigt dieses Experiment, dass ChatGPT zu Wiederholungen, Allgemeinplätzen und weitschweifigen und widersprüchlichen Aussagen neigt.

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