Der KI Drache erwacht – ein zweiter Blick auf DeepSeek lohnt sich

Das chinesische OpenSource Grundlagenmodell DeepSeek R1 ist aktuell in aller Munde. Die Technologieexperten Philipp Glöckler und Philipp Klöckner werfen in ihrer aktuellen Newsletter-Folge einen hinter den Erfolg aus China.

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Mit (angeblich), so schreiben die KI-Experten, kaum sechs Millionen US-Dollar an Trainingskosten und ohne Zugang zu den besten NVIDIA Chips, soll eine junge chinesische Firma ein KI-Modell erschaffen haben, das die Leistung westlicher kommerzieller Modelle in den Schatten stellt. KI-Highflyer-Aktien verloren zweistellig an Marktkapitalisierung. Insgesamt wurde mehr als eine Billion an Marktwert vernichtet.

Ein zweiter Blick lohne sich. Denn einerseits vernachlässige die Kostenrechnung viel Vorarbeit und verbuche wirklich nur die finalen Trainingskosten. Zudem scheine das Modell auf erhebliche Vorarbeit eines größeren Modells, eventuell auch anderer westlicher Modelle zu basieren. Ohne diese Investitionen, gäbe es auch kein günstiges China-Modell. Dennoch hätten die Forscher aus dem Reich der Mitte verschiedene innovative Methoden genutzt, um ein super-effizientes Modell zu erschaffen. Sie nutzten die knappe Hardware effizienter, destillierten das Wertvollste aus den Modellen und befragten je nach Anfrage nur einen Bruchteil des Modells.

Sollten wir überrascht sein? Die Wahrheit ist, wir haben unsere Augen verschlossen und gehofft, dass die Exportbeschränkungen der USA für die besten KI-Chips (NVIDIA H100, B200, etc) die Chinesen auf Distanz halten würden. Tatsächlich hätte man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit triangulieren können, dass China zumindest den führenden US-Unternehmen im Nacken sitzt. So sei China die klare Nummer 1 bei zugelassenen KI-Patenten. Auch bei privaten Investments in KI-Startups liege China direkt hinter den USA. In der Regel gingen 80 Prozent der KI-Investitionen direkt in Hardware.

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