Domains sind ein unterschätztes Cyberrisiko

Bildquelle: pixabay.com

Im Onlinehandel und in digitalen Geschäftsmodellen laufen nahezu alle zentralen Abläufe über die eigene Domain: von der Bestellung und Bezahlung bis hin zum E-Mail-Verkehr mit Kundschaft und Geschäftspartnern. Angreifer finden hier eine attraktive Angriffsfläche.

Domains sind eine oft übersehene Schwachstelle. Sie sind das Fundament für Kundenkommunikation, Zahlungsprozesse und Datenflüsse. Der Cybersecurity Awareness Month ist ein idealer Anlass, um diese oft übersehene Schwachstelle konsequent in den Blick zu nehmen.

Drei Viertel der europäischen Internetnutzer kaufen regelmäßig online – eine Zahl, die stetig wächst und die Bedeutung robuster Sicherheitsvorkehrungen unterstreicht. Trotzdem behandeln viele Unternehmen ihre Domains noch wie eine Nebensache. Zuständigkeiten sind häufig unklar, Abläufe historisch gewachsen. Wird eine Domain kompromittiert oder sogar übernommen, stehen nicht nur einzelne Services still. Auch das Vertrauen der Kundschaft, der Markenwert und die gesamte operative Stabilität geraten augenblicklich in Gefahr – mit direkten Folgen für Umsatz, Lieferketten und öffentliche Wahrnehmung.

Neue Angriffsmuster: Fake Shops und Typosquatting

Cyberkriminelle arbeiten heute hochgradig automatisiert. Typosquatting, also das Registrieren ähnlich geschriebener Domains, ist längst zum Massenphänomen geworden. Mit KI-gestützten Tools prüfen Angreifer unzählige Namensvarianten in Sekunden und sichern sich Domains wie marke-shop oder mar-ke.de, noch bevor eine Kampagne anläuft.

Zusätzlich entstehen täuschend echte Fake Shops, häufig unter Endungen wie .shop, .store oder exotischen TLDs wie .su. Diese imitieren Markenauftritte bis ins Detail – vom Logo über Produktbilder bis zum Bezahlprozess. Kundendaten und Zahlungsinformationen lassen sich so unbemerkt abgreifen. Jede neu verfügbare Domain-Endung erweitert den Spielraum für solche Attacken und erhöht den Druck auf Unternehmen, ihre digitale Basis umfassend abzusichern.

Technische Schutzmaßnahmen als Pflichtprogramm

Wer seine digitale Identität schützen will, muss Domains als kritische Infrastruktur behandeln. Registry- und Registrar-Locks verhindern unautorisierte Transfers und Änderungen an Nameservern. DNSSEC stellt sicher, dass Antworten des Domain Name Systems kryptografisch signiert sind und nicht manipuliert werden können. Bereits ein einziger manipulierter Cache-Eintrag kann sonst schon ausreichen, um Datenverkehr unbemerkt umzuleiten.

Ebenso wichtig ist die Zugangssicherheit durch Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle Domain-Zugänge. Gestohlene oder mehrfach verwendete Passwörter gehören zu den häufigsten Einfallstoren. Ergänzend lohnt sich automatisiertes Domain-Monitoring: Es erkennt neue, verdächtig ähnliche Registrierungen und alarmiert frühzeitig. Auch CAA-Einträge (Certificate Authority Authorization) tragen zu mehr Sicherheit bei, indem sie genau festlegen, welche Zertifizierungsstellen Zertifikate für eine Domain ausstellen dürfen. So lassen sich gefälschte TLS-Zertifikate wirksam verhindern.

Quelle und mehr informationen: it-zoom

Weitere News aus dieser Kategorie

Ihre AGEV – für Sie im Dialog

Arbeitgebervereinigung für Unternehmen
aus dem Bereich EDV und Kommunikationstechnologie e. V.

Bonner Talweg 55
53113 Bonn

 Tel: 0228 98375-0
 Fax: 0228 98375-19
 Nachricht schreiben