Studie: Mangel an MINT-Fachkräften – aber nicht in der IT

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Der in früheren Jahren breit beklagte Fachkräftemangel bei ITlern scheint kaum noch eine Rolle zu spielen, wie Daten aus dem aktuellen MINT-Herbstreport des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) nahelegen. Der ITler-Engpass liegt demnach gerade einmal bei 3.100 Personen.

Der aktuellen Studie zufolge gibt es zwar ein Defizit von 148.500 qualifizierten Arbeitskräften im gesamten Bereich der MINT-Jobs (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) – aber IT-Berufe machen dabei nur noch einen kleinen Bruchteil aus.

Im Vorjahr hatte das Forschungsteam des IW noch einen Mangel von 18.700 Fachkräften in IT-Berufen ermittelt, 2023 ganze 43.600. Der Mangel liege dem aktuellen MINT-Herbstreport zufolge vielmehr in anderen Bereichen: Nach MINT-Berufsgruppen aufgefächert gebe es die größten Lücken in den Energie-/Elektroberufen mit 53.100, in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 30.000, in den Berufen der Metallverarbeitung mit 28.900 sowie in den Bauberufen mit 25.300 Personen.

MINT-Nachfrage sinkt, Arbeitslosenzahl steigt

Auch bei der Gesamtheit der MINT-Berufe zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Mangelsituation: Im Vergleich zum Vorjahreswert aus dem Oktober 2024 mit 205.800 Personen sank die Lücke um 27,8 Prozent. Im Vergleich zu 2023 mit 280.480 ist der aktuelle Wert fast eine Halbierung.

Als Grund sehen die Autoren der Studie den starken konjunkturellen Rückgang in der deutschen Wirtschaft. Langfristig erwartet das Forschungsteam des arbeitgebernahen IW aber wieder eine Zunahme des Fachkräftemangels. So gebe es künftige Zusatzbedarfe in den Bereichen wie Digitalisierung, Klimaschutz, Infrastruktur und Verteidigung. Dazu kämen der demografische Wandel und sinkende MINT-Kompetenzen der Jugendlichen, was wieder zu einer deutlichen Verschärfung führen soll.

Als Möglichkeiten, künftigem Mangel zu begegnen, empfehlen die Forscher bessere frühkindliche und schulische Bildung, die stärkere Gewinnung von Frauen für die MINT-Karriere sowie Ältere länger im Job zu halten. Auch die Zuwanderung sei ein wichtiger Hebel.

Quelle: heise.de

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