USA will mit EU Grundsätze zu Seekabeln vereinbaren
Die US-Regierung will mit den EU-Mitgliedstaaten und weiteren Verbündeten Grundsätze zu Seekabeln vereinbaren, um die Lieferketten- und Datensicherheit zu erhöhen. Die neue Offensive richtet sich gegen chinesische Telco-Ausrüster.

Wie Politico und Euronews berichteten, sollen die sogenannten New Yorker Grundsätze für Seekabel verlangen, dass Maßnahmen zur Lieferkettensicherheit und Datensicherheit ergriffen und bei Sicherheitsproblemen Informationen ausgetauscht werden. Im Kern geht es den USA laut Politico darum, chinesische Ausrüster von künftigen Seekabelprojekten auszuschließen.
Laut Informationen von Euronews sollen die europäischen Regierungen die Netzbetreiber und andere Unternehmen auffordern, sich an diese Vorgaben zu halten, die jedoch ausdrücklich nicht bindend sind. Ein Entwurf wurde der Europäischen Kommission Mitte August zugesandt. Weiter heißt es, die beteiligten Länder würden „zuverlässige und vertrauenswürdige Seekabelkomponenten und -dienste“ fördern. Sie sollen „Anbieter von Seekabelnetzen sowie Betriebs- und Wartungsunternehmen ermutigen, transparente Eigentumsverhältnisse, Partnerschaften und Corporate-Governance-Strukturen“ aufzubauen und zu unterhalten.
Seekabelschutz: Nato in dem Bereich bereits aktiv
Mehr als 95 Prozent der Daten, die weltweit übertragen werden, laufen durch Seekabel. Diese Glasfaserkabel können jeweils mehrere Terabit pro Sekunde übertragen und bieten damit die schnellste verfügbare Methode der Datenübertragung.
Im Ozean verlegte Datenkabel sollen in Zeiten verschärfter geopolitischer Spannungen besonders geschützt werden, was eine Herausforderung angesichts der riesigen Seegebiete und enormer Verlegetiefen ist. „Die Industrie nutzt heute schon technisch ausgereifte Systeme, die anzeigen, wenn ein Kabel bricht oder sich ein Objekt annähert“, sagte Generalleutnant (a.D.) Hans-Werner Wiermann laut einem Bericht des Bundesverteidigungsministeriums vom Mai 2023. Allerdings bedürfe es künftig einer engeren Vernetzung, namentlich auch zur Auswertung gewonnener Daten. Dies werde von vielen großen Unternehmen auch ausdrücklich gewünscht.
Quelle: golem.de
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