Sozialbeiträge auf Kapitalerträge: Selbstständige zahlen bereits
Der Vorschlag von Robert Habeck, auch auf Kapitalerträge Sozialversicherungsbeiträge zu erheben, hat eine heftige Debatte ausgelöst und trifft auf Empörung. Tatsache ist: Selbstständige zahlen schon jetzt. Die aktuelle Empörung sollte laut dem VGSD Anlass sein, die Ungleichbehandlung zu beenden.

Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. (VGSD), sagt zum Grünen-Vorschlag: „Selbstständige zahlen schon jetzt Sozialversicherungsbeiträge auf Kapitalerträge, zudem auch auf Mieterlöse und sogar auf die Sozialversicherungsbeiträge selbst. Ihre finanzielle Belastung geht noch deutlich über das hinaus, was Robert Habeck fordert – und ist ein zentraler Grund für die niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen und den starken Rückgang der Gründungs- und Selbstständigen-Zahlen in Deutschland.“
Die Empörung, die Habeck entgegenschlägt, ist für viele Selbstständige demnach verwunderlich: Mehr als zwei Drittel der Selbstständigen sind freiwillig gesetzlich krankenversichert und zahlen dabei schon längst nicht nur auf ihr Arbeitseinkommen, sondern auch auf Zinsen, Dividenden und sogar Mieteinnahmen Sozialversicherungsbeiträge. Diese Tatsache falle in der Medienberichterstattung jedoch fast überall unter den Tisch, so der VGSD.
Die aktuelle Empörung sollte laut dem VGSD Anlass sein, die Ungleichbehandlung zu beenden. Und zwar in dem Sinne, wie die überwiegenden Forderungen in der Debatte lauten: Kapitalerträge sollten nicht mit Sozialbeiträgen belastet werden. Nicht bei Arbeitnehmern und auch nicht bei Selbstständigen. Aus der Erfahrung der Selbstständigen können wir sagen: Die zusätzliche Belastung überfordert und demotiviert Selbstständige, sie würde auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finanziell überfordern und demotivieren.
Quelle: VGSD
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