Energiekrise trifft KMU unterschiedlich stark
Eine Sonderauswertung von KfW Research auf Basis des KfW-Mittelstandspanels zeigt, dass die Energiekrise kleine und mittlere Unternehmen regional sehr unterschiedlich stark trifft. Der Mittelstand in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen/Bremen leidet am stärksten.

Vor Beginn des Ukraine-Kriegs waren die Energiekosten im deutschen Mittelstand weitgehend überschaubar. Ihr Anteil am Umsatz lag 2021 bei durchschnittlich 5,8 Prozent. Für die neue Analyse hat KfW Research die kleinen und mittleren Unternehmen in den Bundesländern nach dem Anteil der Energiekosten an ihrem Umsatz in vier Klassen eingeteilt. Je höher der Anteil, umso stärker fallen die Preissteigerungen ins Gewicht. Zentrales Ergebnis der aktuellen Analyse: Der größte Anteil an Unternehmen mit der höchsten Energiekostenbelastung findet sich demnach in Thüringen, wo jedes vierte Unternehmen (25 %) in die oberste Kategorie fällt (Energiekostenanteil mehr als 12 % am Umsatz). Auch in Mecklenburg-Vorpommern (22 %) und Niedersachsen/Bremen (18 %) sind die Mittelständler überdurchschnittlich stark betroffen. Die Unternehmenslandschaft in Hessen (14 %) Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen (beide 11 %) ist durch weitaus geringere Energiekostenanteile am Umsatz gekennzeichnet. Bundesweit liegt der Anteil von kleinen und mittleren Firmen in der Klasse mit den höchsten Energiekosten bei 14 %.
„Die grundsätzliche Struktur des Mittelstands in den einzelnen Bundesländern ist weitgehend ähnlich: Es dominieren Kleinstunternehmen und Dienstleister. Allerdings hat der Mittelstand viele unterschiedliche regionale Gesichter. Das führt auch dazu, dass Unternehmen je nach Standort in höchst unterschiedlichem Ausmaß von der Energiekrise betroffen sein können. Grund dafür sind landesspezifische Besonderheiten und Schwerpunkte hinsichtlich Branche, Internationalisierungsgrad, Betriebsalter oder Investitionstätigkeit, die alle einen Einfluss auf die Betroffenheit der aktuellen Energiekrise haben“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib.
Zur aktuellen Publikation von KfW Research
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