Jimdo-ifo-Index: Fehlende Aufträge bremsen Selbstständige aus
Während sich die Gesamtwirtschaft stabilisiert, geht es bei den Selbstständigen nur langsam bergauf. Entlastungen für die Wirtschaft müssen auch bei den Solo- und Kleinstunternehmen ankommen, mahnt Andreas Lutz, Vorstand des Verbands der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V.
Die Geschäftslage der Selbstständigen liegt trotz der leichten Verbesserungen aktuell bei minus 10,1 Punkten. Über Null lag die Geschäftslage zuletzt vor einem Jahr, im April 2023. „Bei den Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen wird die Geschäftstätigkeit weiterhin vor allem durch fehlende Aufträge ausgebremst”, sagt Katrin Demmelhuber vom ifo Institut. Der Auftragsmangel ist zwar gegenüber dem ersten Quartal etwas zurückgegangen, liegt aber mit 44 Prozent im zweiten Quartal noch auf einem hohen Niveau und setzt die Selbstständigen unter Druck.
„Die Gesamtwirtschaft stabilisiert sich. Ich hoffe, diese Entwicklung verstetigt sich und kommt auch bei den Selbstständigen an“, sagt VGSD-Vorstand Andreas Lutz. „Die Regierung hat die Erwartung geweckt, die Wirtschaft zu entlasten. Das muss auch für Solo- und Kleinstunternehmen gelten. Die geplante Altersvorsorgepflicht muss begleitet werden von einer fairen Beitragsbemessung und Rechtssicherheit in Bezug auf die Statusfeststellung.“
„Kreative Lösungsansätze entwickeln“
„Der Auftragsmangel wird sich in absehbarer Zeit nicht auflösen”, sagt Matthias Henze, CEO und Co-Gründer von Jimdo. „Die Konsument/innen halten sich zurück und die Gesamtwirtschaft stabilisiert sich nur sehr langsam. Deshalb bleibt Selbstständigen keine andere Möglichkeit, als ihre Anpassungsfähigkeit zu nutzen und kreative Lösungsansätze zu entwickeln.”
Dabei stoßen Selbstständige an Grenzen, die auch durch ihre Branchen bestimmt werden. Die Aufschlüsselung des Dienstleistungssektors in verschiedene Branchen zeigt derzeit wenig Bewegung: Ein positives Klima gibt es in den Branchen Reisebüros, Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmensberatung, Ingenieur- und Architekturbüros und in der IT-Branche. An der Reihenfolge auf den vorderen Plätzen des Rankings hat sich gegenüber dem Vormonat wenig geändert. Ein negatives Geschäftsklima bestimmt die Branchen Werbung und Marktforschung, Tätigkeiten wie Übersetzung, Design und Fotografie, die Gastronomie und die kreativen und künstlerischen Tätigkeiten.
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