E-Rechnungspflicht: Wenn man es anpackt, wird es leichter
Ab dem 1. Januar 2025 greifen die neuen Regelungen zur E-Rechnung, und praktisch alle Selbstständigen werden betroffen sein. Dazu hat der Verband der Gründer und Selbstständigen e.V. eine Umfrage gemacht – und gibt Tipps, wie man sich vorbereitet.
Alle Unternehmen müssen vom 1. Januar 2025 an E-Rechnungen empfangen und verarbeiten können. Wer selbst noch Rechnungen im PDF-Format stellen möchte, ist auf die Zustimmung des Empfängers angewiesen. Höchste Zeit also, falls noch nicht geschehen, die Umstellung anzugehen.
Wie gut sind Selbstständige auf die Einführung der E-Rechnung vorbereitet? Und was braucht es, damit diejenigen, die die neue Technologie anwenden sollen, diese auch akzeptieren? Das wollte die Digitalisierungsberaterin und VGSD-Vereinsmitglied Annalina Landsberg in einer Studie für die Universität Erlangen-Nürnberg herausfinden. Insgesamt haben etwas mehr als 4.000 Personen an der Studie teilgenommen.
Für Viele noch Neuland
Die ernüchternde Nachricht: Die meisten scheinen die Umstellung noch vor sich her zu schieben, zumindest war das bis vor kurzem so. Die Befragung fand vorwiegend im Mai und Juni statt. Zu diesem Zeitpunkt gaben nur zwölf Prozent der Befragten an, die E-Rechnung bereits zu nutzen oder vollständig vorbereitet zu sein. Weitere 4,9 Prozent wählten die Antwort: „Ich bin schon weit mit der Einführung.“ Der überwältigende Teil, 83,2 Prozent, hat den Großteil der Arbeit noch vor sich. Dabei geben auch nur 11,6 Prozent an, mit der Einführung zwar begonnen zu haben, aber noch nicht weit zu sein. Die bei weitem am häufigsten gewählte Antwortoption war mit 45,4 Prozent: „Ich informiere mich gerade über die E-Rechnung.“ Mehr als ein Viertel, nämlich 26,2 Prozent, gaben sogar an: „Ich kannte die E-Rechnung bis eben nicht (oder nur sehr wenig).“
Bei Solo-Selbstständigen ist die Zurückhaltung noch größer: Hier haben 3,1 Prozent die E-Rechnung schon eingeführt, drei Prozent sind vollständig vorbereitet und weitere drei Prozent sind weit mit der Einführung. Bleiben mehr als 90 Prozent, die den Großteil der Arbeit noch vor sich haben: 6,2 Prozent sind noch nicht weit, 51,1 Prozent informieren sich gerade und 33,6 Prozent kennen die E-Rechnung nicht oder kaum.
„Nicht so aufwändig, wie es am Anfang scheint“
Dies dürfte generell das mutmachende Ergebnis der Studie sein: Im Nachhinein erscheint der Aufwand nicht mehr so groß. An die 500 Unternehmen beantworteten die Frage nach dem Aufwand retrospektiv, knapp 3.500 schätzten den Aufwand vorab. Nur 1,57 Prozent erwarteten, dass der Aufwand sehr gering sein würde. Von denjenigen, die den Aufwand im Nachhinein betrachteten, hielten ihn 22,5 Prozent für sehr gering. Ähnlich sieht es am anderen Ende des Spektrums aus: 17,3 Prozent erwarten einen sehr hohen Aufwand, retrospektiv sehen jedoch nur 4,2 Prozent einen sehr hohen Aufwand.
Quelle: VGSD
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