Asien baut im großen Stil neue Rechenzentren für KI-Boom
Immer mehr Server arbeiten für KI. Europa kann beim Bau neuer Rechenzentren nicht mit der zusätzlichen Nachfrage mithalten, und in den USA sind noch weniger Kapazitäten für Server frei, obwohl dort deutlich mehr gebaut wird. Asien-Pazifik stellt beim Aufbau beide in den Schatten.
Wurden an den fünf Top-Standorten Europas im ersten Halbjahr 138 Megawatt Serverkapazität hinzugefügt, und in den Top 8 Städten der USA 515 MW, waren es in der Asien-Pazifik-Region nicht weniger als 1,3 GW.
Diese Zahl bezieht sich laut Marktbeobachtern auf Australien, die Volksrepublik China, deren Sondergebiet Hongkong, Indien, Indonesien, Japan, Malaysia, Neuseeland, die Philippinen, Singapur, Südkorea, Taiwan, Thailand und Vietnam.
Den größten Zuwachs an Rechenzentrumskapazitäten verzeichnete im ersten Halbjahr Malaysia (+80 Prozent, vorwiegend in Johor, das an Singapur grenzt), gefolgt von Indien (+28 Prozent). Indiens Kapazitäten haben sich in nur 18 Monaten verdoppelt. Rechnet man existierende, in Bau befindliche und geplante Standortkapazitäten zusammen, kommt China voraussichtlich auf 6,5 Gigawatt, Japan und Indien auf je 4 GW und Australien auf 3,5 GW. Wichtigste Städte sind dabei Tokio (das erst im Vorjahr die Gigawatt-Schwelle überschritten hat), Peking, Sydney und Schanghai mit jeweils über 2 GW, gefolgt von Johor (1,9 GW) und Mumbai (1,8 GW).
Jede einzelne dieser Städte stellt selbst Europas wichtigsten Standort Frankfurt in den Schatten.
Mangelnde Stromzufuhr bremst aus
Was das Wachstum bei den Rechenzentren in der Asien-Pazifik-Region noch bremst, ist, wie in den USA und Europa auch, der Mangel an ausreichender Stromzufuhr. Gerade in Japan fehlen allerdings auch Fachkräfte. Wie Cushman & Wakefield berichten, hat sich ein geplantes Rechenzentrum in Odawara zwar für 2025 Stromversorgung sichern können. Aus Mangel an Arbeitskräften musste es seine Eröffnung dennoch auf 2027 oder womöglich 2028 verschieben. Mit Abschluss der Vorbereitungen auf die Osaka Expo 2025 werden zwar Bauarbeiter verfügbar, das dürfte die Lage aber nur geringfügig entspannen. Die gute Nachricht: Nicht alle geplanten Kapazitäten sind bereits im Voraus vermietet. Und für Mumbai und Hongkong weist die Erhebung für das erste Halbjahr 19 Prozent Leerstand aus. Wer dort Server aufstellen möchte, hat es deutlich einfacher als in Europa oder gar den USA.
Quelle: heise online
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