Höchststand an bürokratischer Belastung erreicht
Noch vor Fachkräftemangel und Steuern belastet die ausufernde Bürokratie Mittelstand und Selbstständigen am meisten. Das geht aus einer Umfragen der DZ BANK und des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervor.

Die Bürokratie in Deutschland macht Mittelstand und Selbstständigen laut aktuellen Studien schwer zu schaffen. So sagen etwa 82 Prozent der Mittelständler, dass steigende Bürokratie ihren Geschäftserfolg belaste, wie aus einer repräsentativen Umfrage der DZ BANK und des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervorgeht. Vor einem halben Jahr hätten das noch 75 Prozent angegeben. Damit habe die Sorge vor bürokratischer Belastung seit erstmaliger Befragung im Jahr 2013 einen Höchststand erreicht, wie BVR und DZ Bank mitteilten.
Die Angst vor einer steigenden Masse an komplizierten Gesetzen, Regelungen und Vorschriften ziehe sich demnach auch durch alle Größenklassen und Branchen des Mittelstands. Damit habe das Bürokratieproblem inzwischen auch den Fachkräftemangel überflügelt, den drei Viertel der Mittelständler beklagten. Rund jeder zweite Mittelständler habe auch über eine zu hohe Steuerbelastung geklagt. „Der Vorschriften-Dschungel muss gelichtet werden, um die vorhandenen Wachstumskräfte freizusetzen und den Standort Deutschland zu stärken“, kommentierte BVR-Präsidentin Marija Kolak das Umfrage-Ergebnis. Für die Studie wurden Inhaber und Geschäftsführer von mehr als 1000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland befragt.
Schreckgespenst Statusfeststellungsverfahren
Freiberufler und Selbstständige treibt derweil vor allem eine bürokratische Pflicht um, wie aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht: das Statusfeststellungsverfahren. Mit diesem Verfahren wird geprüft, ob eine Person scheinselbstständig ist oder nicht. Eine Reform im Jahr 2022 sollte das Verfahren eigentlich vereinfachen, Kritiker verweisen jedoch auf anhaltende Rechtsunsicherheiten sowie auf mangelnden Bezug zur Arbeitsrealität, insbesondere bei IT-Freelancern. Fast 60 Prozent der vom IW befragten Selbstständigen, die ein Statusfeststellungsverfahren durchlaufen, hätten angegeben, dass sie wesentlich mehr Aufwand betreiben müssten, um neue Aufträge einzuholen. Rund ein Drittel habe sogar deswegen Aufträge verloren. 58 Prozent gaben an, über das Verfahren „kaum informiert“ oder gar „überfordert“ zu sein.
Quelle: heise
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