Studie: Konkurrenzdruck aus China für deutsche Firmen

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat in einer repräsentativen Umfrage rund 900 deutsche Firmen zu ihrer Einschätzung des Konkurrenzdrucks aus China befragt. Das Bedrohungsempfinden scheint groß zu sein.

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Die Umfrageergebnisse des IW belegen, dass die oft als subventioniert empfundene China-Konkurrenz einen weiteren gravierenden Stressfaktor für das deutsche Geschäftsmodell darstellt. Das Bedrohungsniveau scheint hoch zu sein. Daraus lässt sich eine relevante Gefahr für den Industriestandort und die industrielle Beschäftigung hierzulande ableiten. Selbst kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen schützen nur bis zu einem begrenzten Ausmaß vor den negativen Folgen des immensen Konkurrenzdrucks. Die Zustimmungsraten der Wirtschaft zu einem härteren Vorgehen gegenüber China sind bemerkenswert hoch.

Folgende Ergebnisse sind hervorzuheben: Der Anteil der Firmen mit hohem Konkurrenzdruck aus China ist relativ groß, stark gestiegen und wird weiter zunehmen. Im Produzierenden Gewerbe – dem weit gefassten Industriesektor, auf den hier meist fokussiert wird – sehen fast zwei Drittel der befragten Firmen mit China-Konkurrenz darin eine große oder eher große Herausforderung. Das gilt auch für 60 Prozent der innovativen Firmen mit China-Konkurrenz, die kontinuierlich Forschung und Entwicklung (FuE) betreiben. Ähnlich hoch sind die Anteile der Firmen, bei denen der chinesische Konkurrenzdruck in den letzten fünf Jahren gestiegen oder stark gestiegen ist und die ein weiteres Steigen oder starkes Steigen in den nächsten fünf Jahren erwarten.

Preisunterbietungen für vergleichbare Produkte von mehr als 20 Prozent verzeichnet mindestens die Hälfte der Firmen (nach verschiedenen Untergruppen). Chinesische Firmen bieten teils sogar zu Preisen an, die um mehr als 30 Prozent unter den Preisen der befragten Unternehmen liegen.

Die Wahrscheinlichkeit eines Handelskriegs mit China wegen eines möglichen Taiwankonflikts in den nächsten zehn Jahren wird mit rund 70 Prozent als hoch eingeschätzt. Groß sind auch die Zustimmungsraten der Unternehmen zu Strafzöllen auf subventionierte chinesische E-Autos. Das Gleiche gilt für eine mögliche Unterbindung eines sensiblen Technologietransfers, bei dem Hochtechnologie von deutschen Firmen an das chinesische Militär abzufließen droht. Rund 80 Prozent der befragten Firmen sehen diese Maßnahmen grundsätzlich als gerechtfertigt oder teilweise als gerechtfertigt an.

Quelle und Download der Studie: Institut der Deutschen Wirtschaft (IW)