Deepfakes: NGOs warnen vor Untätigkeit

NGOs warnen vor der Gefahr von Deepfakes sowie Face Swap Apps und fordern die Bundesregierung auf, stärker dagegen vorzugehen. Neue Technologien und Apps dürften nicht missbraucht werden, um anderen Menschen oder dem demokratischen Diskurs Schaden zuzufügen.

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„In der Digitalstrategie verspricht die Bundesregierung, Grundrechte auch im digitalen Raum konsequent zu schützen. Doch die Sicherheit und Selbstbestimmung von Millionen Bürgerinnen und Bürgern stehen auf dem Spiel“, heißt es von Seiten der NGO HateAid.

Face-Swap-Apps verwenden sowohl KI-basierte „Deepfake“-Systeme als auch Nicht-KI-Prozesse zum Austauschen von Gesichtern in Videos, erklärte Dominic Lees, Experte für KI und Film und außerordentlicher Professor an der University of Reading. „Eine der größten Herausforderungen ist ihre Verwendung für geschlechtsspezifische Übergriffe auf Frauen – der nicht einvernehmliche Austausch von Frauengesichtern in Pornovideos“, so Lees gegenüber der Nachrichtenplattform Euractiv.

Eine Petition gegen die Verwendung von Face-Swaps erreichte fast 76.000 Unterzeichner in Deutschland. Zwar blieb die Petition vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unbeantwortet, dem Thema wolle man sich aber in Zukunft trotzdem annehmen. „Wir nehmen das Anliegen von HateAid ernst. Neue Technologien und Apps dürfen nicht missbraucht werden, um anderen Menschen Schaden zuzufügen. Deshalb setzt sich die Bundesregierung auf verschiedenen Ebenen gegen digitale Gewalt ein und unterstützt dabei auch wichtige Organisationen wie HateAid“, äußerte ein Sprecher des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gegenüber Euractiv.

Gefahr für die Demokratie

Eine weitere Bedrohung stellen Deepfakes auch für den demokratischen Online-Diskurs dar, denn viele Nachrichten, die heute auf tragbaren Bildschirmen konsumiert werden, „sind minderwertige Videomanipulationen von politischen Reden, eine einfache Form der Störung der politischen Kommunikation”, fügte Lees hinzu.

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