DGVM-Kollegenkreis in Hamburg
Beim aktuellen Geschäftsführertreffen von Mitgliedsverbänden der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) am 12. Oktober in Hamburg stand „Nachhaltigkeit im Verband“ ganz oben auf der Tagesordnung. Für die AGEV ist das Thema seit über 25 Jahren zentrales Leitbild ihrer Verbandsarbeit, sodass der Abgleich mit den Fortschritten in anderen Verbänden hochinteressant war.
Die enorme Vielfalt der deutschen Verbandslandschaft bringt eine unterschiedliche Herangehensweise an Nachhaltigkeit mit sich. Die Bandbreite der Instrumente von Verkleinerung der Büroflächen über Jobtickets, Videokonferenzen statt Dienstreisen und -wagen bis hin zu Gebraucht-PC und nachhaltiger Büroausstattung ist enorm. Der viel größere Hebel steckt allerdings in der Mitgliederkommunikation, bei der die AGEV 2023 auf den Schwerpunkt „Kreislaufwirtschaft“ setzt und damit als Multiplikatorin für das Handeln ihrer Mitglieder dient.
Einigkeit herrschte unter den Diskutanten über die schiere Komplexität des Themas. Manchmal liegen 90 % des ökologischen Fußabdrucks versteckt in der Produktion ganz weit vorn in der Lieferkette, während die Öffentlichkeit über Randprobleme bei Transport und Verpackung diskutiert. So ist auch erklärlich, dass sich die Meinung der Beteiligten zum Lieferkettengesetz (LkSG) diametral unterscheidet. AGEV-Geschäftsführer Grömping argumentierte, dass es unabhängig vom Sinn der gesetzlichen Regelung keinen Sinn ergebe, sich dagegen zu positionieren, da es eh unaufhaltsam sei. Die Runde war sich hingegen einig, dass nicht das Gesetz, das zum Schutz von Kindern und modernen Sklaven vor Ausbeutung und vor Umweltschäden und Korruption notwendig ist, das Problem ist, sondern die unerträgliche Überbürokratisierung der EU-Vorschriften, die zu unzumutbaren Belastungen gerade für kleine und mittlere Unternehmen führt. Letztendlich konterkariert das sogar den politischen Willen, mit der Stärkung der KMU den Mittelstand zu stärken und die Wirtschaft resilienter zu gestalten.
Die AGEV sieht jedenfalls ihre Initiative gestärkt, Nachhaltigkeit über „wahre Preise“ von Produkten und Dienstleistungen zu fördern und dabei gleichzeitig Subventionen, Dirigismus und Bürokratie automatisch einzudämmen.
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