EU-Kommission verbietet TikTok für Dienstgeräte

Die IT-Abteilung der EU-Kommission hat alle Kommissionsbediensteten unter Hinweis auf Datenschutzbedenken aufgefordert, TikTok von ihren Firmen- sowie privaten Geräten, die Firmen-Apps nutzen, zu deinstallieren.

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Im vergangenen November hatte TikTok zugegeben, dass in der chinesischen Zentrale auf die persönlichen Daten der Nutzer weltweit zugegriffen werden konnte. Das Eingeständnis folgte auf Enthüllungen von Forbes, dass die App zum Ausspionieren von Journalisten verwendet wurde. Vor kurzem wurde TikTok in den Vereinigten Staaten auf staatlicher und bundesstaatlicher Ebene auf Regierungsgeräten verboten. Obwohl keine europäische Regierung dem amerikanischen Beispiel gefolgt ist, wurde Berichten zufolge niederländischen Beamten von der Nutzung der chinesischen App abgeraten. Letzten Monat traf sich der CEO von TikTok, Shou Zi Chew, mit hochrangigen EU-Beamten, die ihm mitteilten, dass das Unternehmen noch einen langen Weg vor sich habe, um ihr Vertrauen zurückzugewinnen.

Schutz vor potenziellen Bedrohungen

„Um die Daten der Kommission zu schützen und ihre Cybersicherheit zu erhöhen, hat der Verwaltungsrat der Europäischen Kommission beschlossen, die TikTok-Anwendung auf Firmengeräten und privaten Geräten, die bei den mobilen Gerätediensten der Kommission angemeldet sind, zu sperren“, heißt es in der E-Mail, die das Nachrichtenportal EURACTIV einsehen konnte. Die Mitarbeiter wurden gebeten, dies so schnell wie möglich, spätestens aber bis zum 15. März zu tun. Für diejenigen, die der Aufforderung nicht fristgerecht nachkommen, werden die Unternehmensanwendungen wie die E-Mail der Kommission und Skype for Business nicht mehr verfügbar sein.

Auch in Deutschland werden inzwischen Rufe nach einem Verbot der App auf Firmenhandys lauter. „Das Verbot von TikTok auf EU-Diensthandys ist ein erster richtiger Schritt. Deutsche Behörden sollten dem Schritt folgen und ebenfalls die China-App von allen deutschen Diensthandys so schnell wie möglich bannen,“ erklärte der innenpolitische Sprecher der FDP in Europaparlament, Moritz Körner, in einer Stellungnahme.

Quelle: EURACTIV