Open Source: Deutschland muss raus aus der Abhängigkeit

Jährlich werden vom deutschen Staat Milliarden für proprietäre Programme ausgegeben, etwa vom Tech-Konzern Microsoft. Experten fordern Mut zum Wandel und ein Ende der Abhängigkeiten.

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In einer Expertenanhörung des Ausschusses für Digitales im Bundestag zum Thema Open Source wurden die Bedeutung und Potenziale von Open-Source-Software für die digitale Souveränität thematisiert – insbesondere im staatlichen und öffentlichen Bereich. Die Ampel-Regierung hatte im Koalitionsvertrag versprochen, sich für die Verbreitung von Open Source anstelle proprietärer Software einzusetzen: „Entwicklungsaufträge werden in der Regel als Open Source beauftragt, die entsprechende Software wird grundsätzlich öffentlich gemacht. Auf Basis einer Multi-Cloud-Strategie und offener Schnittstellen sowie strenger Sicherheits- und Transparenzvorgaben bauen wir eine Cloud der öffentlichen Verwaltung auf“.

Deutschland ist abhängig von Big Tech

Doch die Realität ist, dass der Staat „jedes Jahr Milliarden für Software in Unternehmen [pumpt], die damit die Abhängigkeit weiter verstärken und ihre Agenden dem Staat und uns allen aufdrücken“, so der Vorstandsvorsitzende der Open Source Business Alliance, Peter H. Ganten.

Immer wieder zeige sich die Abhängigkeit von Deutschland, auch im Digitalen, so Jutta Horstmann, Vorsitzende vom Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDis). Mit dem Ausgang der US-Wahlen habe man jetzt bereits einen Vorgeschmack auf die Unberechenbarkeit der transatlantischen Beziehung. Die Abhängigkeiten von einzelnen Big-Tech-Unternehmen aus den USA würden die Verwaltungs-IT „in kritischem Maße dominieren – beim PC-Arbeitsplatz, bei Datenbanken und bei der Virtualisierung und zunehmend auch bei Cloud und KI“ mahnte Horstmann. Dennoch würde unzureichend in Open Source investiert.

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Lesen Sie zum Thema auch das AGEV-Interview mit Peter H. Ganten

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